
Generation Z will keinen Arbeitgeber – sie will ein Gefühl.
Mein Kommentar zur “Digital Business” Masterarbeit “Digitaler Arbeitgeber-Markenaufbau im Zeitalter der Generation Z Handlungsempfehlungen für den effizienten Einsatz von Social Media im externen Employer Branding der Konsumgüterbranche”.
Es ist offiziell: Der klassische Bewerbungsprozess ist klinisch tot. Ihn hat die Generation Z mit einem TikTok-Tanz begraben und mit einem Story-Post versehen. Wer heute junge Talente gewinnen will, braucht keine Karriereseite – er braucht eine Community. Und zwar eine, die antwortet, liked, memed und vielleicht – wenn alles gut läuft – auch mal den „Jetzt bewerben“-Button antippt.
Willkommen in der Ära des Social Employer Branding.
Digital Natives, analoge Erwartungen
Die Generation Z ist die erste, die mit Social Media aufgewachsen ist – und gleichzeitig die erste, die Social Media durchschaut. Likes sind für sie kein Lob, sondern Währung. Reichweite ist kein Selbstzweck, sondern Macht. Und die Marke „Arbeitgeber“ muss liefern: Authentizität, Werte, Haltung – und bitte keine generischen Stockfotos mit Menschen in Blazern beim „Brainstorming“.
Kurz: Wer heute Talente anziehen will, muss sie nicht ansprechen – er muss mit ihnen sprechen. In Reels. In Storys. In Kommentaren. Und vor allem: In einer Sprache, die nicht klingt wie ein PowerPoint von 2009.
„Wir bieten ein junges, dynamisches Team“ ist kein USP mehr.
Die Zeit des Wohlfühl-Bullshits ist vorbei. Die Generation Z durchschaut Image-Versuche, wie eine Midjourney-KI das Corporate Design. Was zählt, ist ein klarer EVP – ein Employer Value Proposition, der mehr ist als Buzzword-Bingo. Es geht um Haltung. Und um die Antwort auf die wichtigste Frage dieser Generation: Warum sollte ich ausgerechnet für euch meine Bildschirmzeit opfern?
Und diese Antwort muss nicht nur gut klingen – sie muss funktionieren. Auf Instagram. Auf YouTube. Auf TikTok. Und ja, selbst auf LinkedIn (sofern man den Cringe-Level unter Kontrolle behält).
Content ist König – aber Algorithmus ist Kaiser
Die alte Wahrheit bleibt: Content zählt. Aber 2025 bedeutet das nicht mehr hübsche Bilder vom Sommerfest, sondern Storytelling mit Substanz. Der „Tag im Leben von Anna, Azubi bei XY“ funktioniert nur, wenn Anna nicht wirkt wie eine Pressesprecherin in Ausbildung.
Noch besser: Die Generation Z selbst erzählen lassen. User Generated Content ist kein Risiko, sondern der schnellste Weg zur Glaubwürdigkeit. Und wenn dazu noch ein KI-gestützter Content-Plan kommt, der Relevanz antizipiert, bevor das nächste Meme viral geht – umso besser.
Denn eines ist klar: Der Algorithmus interessiert sich nicht für HR-Ziele. Er liebt Interaktion, Emotion, Relevanz. Wer das nicht liefern kann, verschwindet im Feed wie ein Arbeitgeber im War for Talents – kommentarlos.
Fazit: Die Arbeitgebermarke ist tot. Lang lebe der Arbeitgeber-Feed.
Employer Branding im Zeitalter der Generation Z ist keine HR-Aufgabe mehr. Es ist digitales Beziehungsmanagement mit popkultureller Kompetenz. Es ist Influencer-Marketing ohne Influencer. Es ist Kommunikation, die nicht danach fragt, was das Unternehmen sagen will – sondern was die Zielgruppe hören möchte.
Credits
Digital Business Masterarbeit “Digitaler Arbeitgeber-Markenaufbau im Zeitalter der Generation Z Handlungsempfehlungen für den effizienten Einsatz von Social Media im externen Employer Branding der Konsumgüterbranche” (Download)
Fachhochschule: Technikum Wien
Autor: Barbara Söchstl
Begutachter*in: Sedat Büyükdemirci
Datum: 13.5.2020
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